Krebsvorsorgeuntersuchung-Mann

Krebsvorsorgeuntersuchung-Mann

Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Pro Jahr werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts bundesweit etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert. Mit einem Anteil von rund 10 Prozent steht das Prostatakarzinom an dritter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwas über 70 Jahren, vor dem 50. Lebensjahr ist die Erkrankung selten.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten jedem Mann ab 45 Jahren jährlich eine Krebsvorsorge der Prostata an. Dazu gehört eine gezielte Befragung nach möglichen Beschwerden, eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, eine Tastuntersuchung der Prostata, sowie das Abtasten der regionären Lymphknoten.

Im Rahmen der Krebsvorsorge ist die Bestimmung des PSA-Wertes (Prostata-Spezifisches-Antigen) keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Sie muss vom Arzt nach der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) liquidiert werden. Durch die oben genannten Untersuchungen soll frühestmöglich ein Tumor der Prostata erkannt werden. Dieses ist meist eine gutartige Vergrößerung, kann aber auch ein bösartiger Tumor sein.

Erwähnt sein sollte an dieser Stelle aber auch, dass die Krebsvorsorgeuntersuchung beim Mann nicht gänzlich unumstritten ist. Hintergrund der Diskussion ist, dass das Prostatakarzinom ein vergleichsweise langsam wachsender Krebs des höheren Lebensalters ist. Inwieweit eine frühe Entdeckung somit überhaupt Vorteile bringt, ist strittig. Die Experten kritisieren, dass sich nach Entdeckung eines Prostatakarzinoms eine diagnostische und therapeutische Mühle mit all ihren belastenden Begleiterscheinungen in Gang setzt, die oft gar nicht notwendig gewesen wäre, weil viele der betroffenen Männer niemals etwas von ihrem Krebs bemerkt hätten und auch nicht daran gestorben wären.

Die Krebsvorsorge-Untersuchung beim Mann, wird dennoch nach heutiger Studienlage und der entsprechend zurückhaltenden Konsequenz, als sinnvoll erachtet.
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